Geburtstagsglückseligkeit 2014. Ein ganzer Monat, um das Leben und die Großartigkeit meines geliebten Gurus zu feiern!
Zur Feier der Geburtstagsglückseligkeit schaue ich aus dem Blickwinkel von Gurumayis Jahresbotschaft jedes Jahr gerne auf meine Erfahrungen auf dem Siddha Yoga Weg zurück. Jedes Mal, wenn ich das tue, kommen neue Einsichten und Lehren ans Licht; alte Schätze enthüllen neue, schimmernde Facetten. In diesem Jahr steigt, wenn ich Gurumayis Botschaft kontempliere, aus meinem Inneren immer wieder eine Erfahrung aus der Anfangszeit meiner sadhana auf, und ich erkenne, dass mich Gurumayi seit dem Tag unserer ersten Begegnung gelehrt hat, was reinste Ruhe und eigenes Bemühen ist.
Im Herbst 1988 saß ich mit einer guten Freundin in einem Restaurant in New York. Damals hatte ich noch nie etwas über den Siddha Yoga Weg gehört. Ich erinnere mich, dass ich ihr ganz verdrießlich erzählte, trotz drei Jahren ernsthafter Suche noch immer nicht einmal für fünf Minuten in Meditation sitzen zu können. Mein rastloser Geist mischte sich einfach immer wieder ein, und ich dachte schon ganz verzweifelt, dass ich niemals einen Weg finden würde, mich dauerhaft mit der Liebe Gottes zu verbinden. Ich fragte sie: „Denkst du nicht, dass Gott einen Weg bereit stellen würde, um eine Verbindung herzustellen, die den schwierigsten Umständen widerstehen könnte und ihre Anziehungskraft in gleicher Weise behalten würde, wenn die Dinge gut laufen?“
Sie lachte, stimmte mir von ganzem Herzen zu und erzählte mir dann die großartigste Geschichte, die ich jemals gehört hatte: über einen Guru namens Swami Chidvilasananda und die Erfahrung der shaktipat Erweckung, die ihr Leben verwandelt hatte. Ich traute meinen Ohren nicht. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper. „Das ist es! Das ist es!”, flüsterte ich. „Das ist die Verbindung! He, wie konntest du mir das so lange vorenthalten?”, sagte ich lachend. Ich meldete mich am nächsten Tag für das Siddha Yoga Shaktipat Intensive an.
Eine Woche später — im Oktober 1988 — nahm ich an meinem ersten Shaktipat Intensive in New York teil. Im März 1989, nachdem ich fünf Monate lang seva im Siddha Yoga Ashram in Manhattan angeboten hatte, traf ich Gurumayi zum ersten Mal persönlich. Ich fuhr zum Shree Muktananda Ashram, um dort für ein Wochenende seva anzubieten. Ich hatte gehört, dass Gurumayi zu dieser Zeit Schweigen einhielt. „Schweigen!“, dachte ich. „Wie geheimnisvoll! Aber halt! Oh nein! Wie kann ich mit Gurumayi sprechen und zugleich das Schweigen bewahren?” Ich hatte einen ganzen Text vorbereitet, den ich zu meiner Vorstellung sagen würde, wenn ich die Gelegenheit hätte, meinem Guru zum ersten Mal zu begegnen. Wie würden wir schweigend kommunizieren?
Kurz vor der Mittagspause kam jemand in den Buchladen, wo ich seva machte, um uns mitzuteilen, dass Gurumayi soeben in den Annapurna Speisesaal gekommen war, um einen satsang abzuhalten. Aufregung lag in der Luft, als die Sevites aus dem ganzen Ashram herbei strömten. Ich kam gerade noch rechtzeitig im Annapurna an, bevor der satsang begann.
Als ich den Speisesaal betrat, erwartete ich, dass ich ganz hinten sitzen und eine große Menschenmenge vor mir haben würde. Aber seltsamerweise blickten alle im Saal in meine Richtung! Und dann spürte ich plötzlich eine kraftvolle Energie zu meiner rechten Seite, so als ob die Sonne hell strahlen würde, aber mit einer Kraft, die sowohl kühl als auch voller Duft war. Langsam drehte ich mich zum Ursprung dieser Energie um – und da, nur ein paar Meter von mir entfernt, saß Gurumayi! Ich konnte Wellen von Energie spüren, die von ihrer Gestalt ausstrahlten. Sie war das erlesenste Wesen, das ich je gesehen hatte! Diese Schönheit ging jedoch nicht nur von ihrer äußeren Gestalt, sondern auch tief von ihrem Inneren aus. Sie schien aus Glückseligkeit, Licht und vollkommener Ruhe zu bestehen. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen!
Ich sah sofort, dass, obwohl Gurumayi Schweigen einhielt, unter ihrer aufmerksamen Regie die Siddha Yoga Übungen um sie herum wie in einem freudvollen Kaleidoskop stattfanden. Sie lächelte und nickte den Leuten begrüßend zu, während sie mantra japa mit einer japa mala ausführte. Ich hatte das Gefühl, dass ich neben dem solaren Lichtzentrum des Universums stand. Ich hatte niemals zuvor die Kraft solcher Stille gespürt. Als alle angekommen und mit voller Aufmerksamkeit dabei waren, gab Gurumayi Swami Ishwarananda das Zeichen, den Satsang zu beginnen.
Swamiji erzählte eine lehrreiche Geschichte und lud die Anwesenden ein, ihre Kontemplationen aus der Sicht der Siddha Yoga Lehren mitzuteilen. Alle beteiligten sich voll Begeisterung, Lachen und großer Weisheit. Ich war sehr inspiriert und mit ganzem Herzen dabei! Ich entdeckte sogar etwas, das ich beitragen konnte. Die Worte schienen aus dem Inneren, aus meinem Herzen aufzusteigen, aber ich war zu schüchtern, um meine Hand zu heben. Das war so, bis die Person neben mir sanft auf meine Schulter klopfte und sagte, ich solle zu Gurumayi hinsehen. Als ich das tat, dachte ich: „Wow, es sieht fast so aus, als ob Gurumayi mich direkt ansieht und mir bedeutet, dass ich sprechen soll.” Ich drehte mich um, um sicherzugehen, dass sie nicht jemand anderen meinte, und wandte mich dann ihr wieder zu. Sie nickte noch einmal mit einem ermutigenden Lächeln, als ob sie sagen wollte: „Ja, meine Liebe, ich meine dich!”
Hatte Gurumayi gehört, was in meinem Herzen vorging? Wie erstaunlich! Wir hatten in der höchsten Stille im Inneren von Herz zu Herz gesprochen. Ich fühlte mich zutiefst willkommen geheißen und meine Schüchternheit schmolz dahin. Ich bekam ein Mikrophon und teilte mit funkelnder, neuentdeckter Selbstsicherheit meine Kontemplation mit. Gurumayi lachte und nickte voller Vergnügen.
Es war die erste von zahllosen Gelegenheiten, bei denen ich erlebte, wie Gurumayi in jedem aktive Teilnahme inspiriert. Auf dem Siddha Yoga Weg sind wir alle eingeladen, etwas beizutragen! Und einfach so enthüllte Gurumayi liebevoll das Geheimnis des süßen eigenen Bemühens: sich nach innen zu wenden, sich mit dem eigenen Herzen zu verbinden und sich großzügig aus dem Raum reinster Ruhe mitzuteilen.